IPv6 Adressermittlungen

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Stateless Address Autoconfiguration

  • Die Stateless Address Autoconfiguration (SLAAC) ist ein Verfahren zur zustandslosen und automatischen Konfiguration von IPv6-Adressen an einem Netzwerk-Interface.
  • Mittels dieses Verfahrens kann ein Host vollautomatisch eine funktionsfähige Internetverbindung aufbauen.
  • tateless bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die jeweilige IPv6-Adresse nicht zentral vergeben und gespeichert wird.
  • Vielmehr erzeugt der Host zur initialen Kommunikation mit dem Router eine link-lokale IPv6-Adresse und weist sich diese zu.
  • Mit dieser link-lokalen IPv6-Adresse kann ein Gerät mittels des Neighbour Discovery Protocols (NDP) nach den Routern in seinem Netzwerksegment suchen.
  • Dies geschieht durch eine Anfrage an die Multicast-Adresse, über die alle Router eines Segments erreichbar sind.
  • Nach dem Erhalt einer solchen Anfrage versendet ein Router Informationen zu verfügbaren Präfixen.
  • Um die doppelte Vergabe von IPv6-Adressen zu vermeiden, führt der Host bei einer neu generierten IPv6-Adresse eine Duplicate Address Detection (DAD) durch.
  • Dazu schickt der Host eine Anfrage an die generierte Adresse ins lokale Netz.
  • Als Antwort-Adresse dient eine Multicast-Adresse.
  • Wenn eine andere Station die IPv6-Adresse bereits nutzt, kommt eine Antwort zurück.
  • Wenn keine Antwort von dieser Adresse zurückkommt, verwendet der Host die IPv6-Adresse für die Kommunikation.

Neighbour Discovery Protocol

  • Das Neighbour Discovery Protocol (NDP) ist ein IPv6-Protokoll.
  • Es wird unter anderem verwendet, um IPv6-Adressen in Link-Layer-Adressen (MAC-Adressen) aufzulösen.
  • Darüber hinaus wird es zum Aktualisieren der gecachten Adressen verwendet.
  • Wenn sich ein Knoten nicht im gleichen Netzwerk befindet, wird NDP verwendet, um einen Router zu finden, der die Pakete weiterleiten kann.
  • Ferner erfüllt dieses Protokoll unter anderem noch folgende Aufgaben:
    • Parameterermittlung
    • Stateless Address Autoconfiguration
    • Adressauflösung (Address Resolution mit Neighbor Discovery)
    • Erkennung der Nichterreichbarkeit des Nachbarn (Neighbor Unreachability Detection, NUD)
    • Erkennung doppelter Adressen (Duplicate Address Detection, DAD)
    • Umleitung (Redirect)
  • Weitere Informationen zum Neighbour Discovery Protocol finden Sie in RFC 4861.

DHCP6

  • DHCP ist ein Protokoll, das für die Verwaltung der IP-Konfiguration in einem TCP/IP-Netzwerk verwendet wird.
  • Dieses ermöglicht es, angeschlossene Clients ohne manuelle Konfiguration der Netzwerkschnittstelle in ein bestehendes Netzwerk einzubinden.
  • In einem IPv6-Netzwerk wird DHCP6 eigentlich nicht benötigt, da diese Aufgabe durch die Stateless Address Autoconfiguration (SLAAC) übernommen wird.
  • Es können jedoch gute Gründe für die Verwendung von DHCP6 sprechen.
  • Dies trifft z. B. zu, wenn der IPv6-Client die Optionen der IP-Konfiguration nicht mittels Stateless Address Autoconfiguration entgegen nehmen kann.
  • In diesem Fall können mittels Stateless Address Autoconfiguration die IP-Adresse und mittels DHCPv6 die restlichen Konfigurationsparameter zugeteilt werden.

Quellen